Nachdem ich Frauchen gestern ein wenig aufs Glatteis geführt habe, musste ich heute eine ziemlich harte Aufgabe übernehmen. Was bin ich auch so blöd und lass mich erwischen.
Morgens sind wir noch kurz über den Markt gestiefelt, die Postbotin hatte Osterleckerlies dabei, der restliche Besucht fiel eher mager aus.
Danach war Gartenarbeit angesagt. Gartenarbeit bedeutet, Frauchen wühlt sich wie ein Erdferkel durch den Boden und ich muss aufpassen, dass sie das auch ordentlich erledigt.
Aufpassen heißt nicht nur dumm in der Sonne herumliegen.
Nein!
Ich liege dabei auf dem oberen Treppenabsatz und überblicke mein gesamtes Territorium. Beobachte genau, wo Frauchen Löcher buddelt. Dann prüfe ich, ob sie diese ordentlich ausgearbeitet hat. Soll heißen, ich begebe mich zu dem jeweiligen Loch und prüfe Tiefe als auch Konsistenz. Schnauzentiefe reicht für das bunte Zeugs völlig aus. Zu Sicherheit schnüffle ich immer kurz das Erdreich ab. Nicht dass dort etwas herauskommt und Frauchen in die Hand beißt. Geht gar nicht.
Manchmal muss ich mit der Pfote ein wenig nacharbeiten. Sie hat sich in den letzten Jahren aber erheblich verbessert. Bei den tieferen Löchern ist es schwieriger. Dort muss ich auch recht fix sein. Sonst kommt dieser freche schwarze Vogel, Amsel genannt, hüpft in das Loch hinein und zieht sich, ohne mich zu fragen, die Würmer raus.
Un-ver-schämt-heit!
Erstens ist das mein Garten, damit auch, zweitens, meine Würmer! Soll sie doch ihre eigenen Löcher buddeln.
Wie gesagt, hier ist immer etwas zu tun, und gestern haben wir beide ziemlich Gas gegeben.